Dienstag, 26. Februar 2013

Iranphobischer Film mit Oscar ausgezeichnet



Schon seit langem beherrscht die Iranphobie die Aussenpolitik von Amerika und von Europa. Es wird ständig behauptet, eine Gefahr geht vom Iran aus und es handelt sich um ein völlig irrationales Regime das Atomwaffen haben will, um seine Nachbarn und speziell Israel zu vernichten. Diese Behauptung stellen die Politiker diesseits und jenseits des Atlantiks schon seit 25 Jahren auf, obwohl es keinerlei Beweise dafür gibt und alle Fakten dagegen sprechen. Hollywood und die Medien generell werden benutzt, um diese unbegründete Angstmacherei und dieses Feindbild in die Köpfe des westlichen Publikums zu hämmern.
Was für eine Überraschung. Der Mitproduzent von Argo ist George Clooney, Mitglied der Council on Foreign Relations und damit einem Kriegshetzerverein, der offen einen Angriff auf den Iran befürwortet.

Die Auszeichnung von „Argo“ gestern mit dem Oscar hat nichts damit zu tun, dieser Streifen wäre wirklich der beste Film des Jahres. Künstlerisch völlig lächerlich im Vergleich zu Les Misérables und Lincoln. Sondern es geht wieder nur um eine Meinungsmanipulation mit politischer falscher Darstellung. Deshalb wurde dieses Machwerk zum Sieger erklärt.

Um die Lügenbotschaft noch mehr ins Bewusstsein zu stossen wurde der Oscar-Sieg von „Argo“ sogar live aus dem Weissen Haus von der zugeschalteten Präsidentengattin Michelle Obama dem Millionen- publikum verkündet. Na ja, wenn die First Lady den Film ihren Segen gibt, dann muss er ja gut sein und was darin erzählt wird stimmen.

Vordergründig geht es im Film um eine spektakuläre Befreiungsaktion von US-Diplomaten nach der Besetzung der US-Botschaft während der Wirren im Iran nach dem Sturz des Schahs 1979. Der CIA Agent Antonio Mendez (gespielt von Ben Affleck) wird als Held glorifiziert, sowie der amerikanische Geheimdienstapparat überhaupt, in dem sie Diplomaten aus der Botschaft mit Täuschung und Tricks herausschmuggeln und ausser Landes bringen.

Die Iraner wiederum werden als primitiv, überemotional, irrational, verrückt und teuflisch dargestellt. Eine typische schwarz-weiss Zeichnung. Die CIA-Agenten und ihre Helfer sind die guten Patrioten und die Iraner die Bösewichte überhaupt. Das hat Hollywood immer schon gemacht, angefangen mit den blutrünstigen Indianern gegen die braven weissen Siedler, die kriminellen Gangster gegen die integeren Beamten des FBI, die bösen Nazis gegen die heldenhaften US-Soldaten, die hinterhältigen Japaner gegen die tapferen Marines, die üblen Kommunisten gegen die smarten Geheimagenten und die moslemischen Terroristen gegen die patriotischen Heimatverteidiger.

Die Bösen sind natürlich immer die anderen, gegen die sich das freiheitsliebende und ach so gute Amerika verteidigen muss. Wer immer der Sieger ist, der auch noch das hübsche Mädchen im Happy End bekommt, muss man gar nicht fragen. Auch „Argo“ ist nach diesem Klischeemuster gestrickt und gibt dem Publikum das „zu schön um wahr zu sein“ Gefühl, die ihre bereits vorhandenen gehirngewaschene einseitige Meinung gegen den Iran noch bestätigt bekommt.

Es wird behauptet, „Argo“ basiert auf wahre Begebenheiten. Es wurden angeblich sechs US-Diplomaten mit kanadischen Reisepässen ausgestat- tet sowie durch die CIA gefälschte iranische Visa darin eingetragen. Der Experte für verdeckte Missionen und Rettungsoperationen, Antonio Mendez, kommt auf die Idee, die Gruppe als Filmteam auf der Suche nach geeigneten Drehorten für eine Science-Fiction-Produktion auszugeben.

Als Filmtitel wählte man „Argo“. Um die Glaubwürdigkeit des gefakten Filmprojekts zu erhöhen, wird in Los Angeles eine Produktionsfirma „Studio Six“ eingerichtet und auch Werbeanzeigen für den Film geschaltet. Die dummen Iraner werden damit getäuscht und die US-Diplomaten besteigen mit den kanadischen Pässen Flug 363 der Swissair nach Zürich und kommen dort sicher an, wo sie von der CIA empfangen werden.

Interessant ist, der ehemalige Botschafter Kanadas im Iran, Ken Taylor, hat den Film „Argo“ heftig kritisiert und gesagt, „die Macher haben keine Ahnung von was sie reden“. Taylor sagte, die wahre Geschichte wäre gar nicht so abgelaufen. Die Rolle Kanadas wurde im Film verniedlicht und die der CIA völlig aufgebauscht. Ausserdem, die schwarz-weiss Darstellung der Iraner und die erfundenen Szenen charakterisieren nicht die Menschen richtig, wie zum Beispiel ihre Gastfreundschaft und ihren Gerechtigkeitssinn.

Auch die britischen Diplomaten sind über die Unwahrheiten im Film aufgebracht. Der britische Botschafter damals in Teheran, Sir John Graham, sagte dazu: "Als ich von dem Film hörte war ich ziemlich verärgert." Sir John meint, „Argo“ wird die akzeptierte Version der Geschichte werden, was aber eine Fälschung ist. Sir David Meiers, damals auch Mitglied der britischen Botschaft, kommentierte den Film mit den Worten: "Es hat nichts mit den Fakten zu tun. Es ist keine wahre Geschichte."

Das ganze Ende des Films ist reine Fiktion und hat mit dem wie es wirklich abgelaufen ist nichts zu tun. Die Fahrt zum Flughafen wird als dramatischer Hindernislauf dargestellt, wo in jeder Sekunde die Flucht schieflaufen kann, weil die böse Republikanische Garde sie entdecken könnte. Auch am Schluss der Versuch das Flugzeug am Start zu hindern ist reine Fantasie. In Wirklichkeit lief die Abreise völlig ruhig und reibungslos ab und die Maschine startete planmässig.

Im Film gibt es auch eine Szene wo iranische Frauen verschleiert sind und militärische Uniformen auf der Strasse tragen. So etwas hat es im Iran nach der Revolution nie gegeben. Offensichtlich geht es darum den Iran einerseits als frauenfeindlich aber auch als martialisch darzustellen. Eine komplette Erfindung des Filmemachers was weder authentisch ist noch zur Kunst beiträgt, sondern nur zur Typisierung und Dämonisierung der Iraner.

Apropos Kunst, der Film ist auch aus dramaturgischer Sicht nicht die höchste Auszeichnung durch einen Oscar wert. Er ist ein Propaganda- streifen der bei einem wirklichen Filmfan nur Gähnen bewirkt, weil schlecht strukturiert und oberflächlich inszeniert. Aufregend können ihn nur Leute finden, die ihn aus einer ideologischen, politischen und antiiranischen Sicht betrachten, die sich mit jedem Mist zufriedengeben, Hauptsache die Iraner werden schlecht dargestellt.

Der Film will am Anfang den Eindruck erwecken, er sei ausgewogen, in dem ein Sprecher auf den Sturz des demokratisch gewählten Premier- minister Mohammad Mossadegh durch die CIA hinweist. Nur, die Erwähnung dieses von der CIA durchgeführten „Regimewechsel“ und Einsetzung des Schah als proamerikanischen Diktator, macht den Film überhaupt nicht ausgewogen. Er versucht die Zuschauer zu überzeugen, wie gut doch die CIA ist und wie böse die Iraner. Die Sympathie wird auf die CIA-Agenten gelenkt und die iranische Bevölkerung im negativen Licht gezeigt.

Tatsache ist, an dem ganzen Unglück und Leiden, welches der iranischen Bevölkerung widerfuhr, sind alleine die amerikanische Regierung und ihre Vollstrecker bei der CIA schuld. Die "Operation Ajax" war der erste von aussen inszenierte Regierungsumsturz der CIA nach dem II. WK in einer ganzen Reihe die danach weltweit folgte, wobei CIA-Direktor Allen W. Dulles 1953 ein Millionenbudget bereitgestellt, um Mossadegh zu stürzen. Er hatte nämlich die Verstaatlichung der Ölindustrie veranlasst, was Washington und London überhaupt nicht dulden wollten. Deshalb musste er weg und durch das Terrorregime des Schah ersetzt werden.

Was der Film auch verschweigt ist der Grund für die Stürmung der amerikanischen Botschaft in Teheran durch Studenten am 4. November 1979 im Verlauf der Islamischen Revolution und dessen Besetzung. Wie in den meisten Ländern heute war auch im Iran die US-Botschaft damals die eigentliche Regierungszentrale des Landes. Der US-Botschafter, seine Diplomaten, Militärattachés, Geheimdienstagenten und Mitarbeiter haben das Land in Wirklichkeit regiert und dem Schah und seinen Ministern die Befehle erteilt. Die Errichtung der berüchtigte Geheimpolizei SAVAK geschah auch unter massgeblicher Hilfe der CIA und des Mossad. 

Jeder Iraner wusste, die US-Botschaft war der Ursprung allen Übels, war die wirkliche Machtzentrale und von dort liefen die Fäden zur Regierung, zum Militär, zur Polizei und zum Geheimdienst. Sie waren die Unterdrückung, Zensur, Willkür, Folter und Morde satt, die von der US-Botschaft im Endeffekt ausging. Deshalb war die Wut so gross und deshalb wurde die Botschaft von den Studenten gestürmt und die 52 US-Diplomaten 444 Tage lang bis zum 20. Januar 1981 als Geiseln gehalten. Das erwähnt der Film alles nicht.

Deshalb waren die Botschaftsangehörigen keine Helden, die man befreien musste, sondern sie waren Teil einer höchst kriminellen Organisation, die als Fremde mit Hilfe ihrer Marionette den Schah und den Unterdrückungsapparat eine Diktatur unterhielten, damit die amerikanischen und britischen Ölkonzerne die Bodenschätze des Landes ausplündern konnten. Die Iraner befreiten sich von diesem üblen amerikanischen Marionettenregime durch die Islamische Revolution. Sie verlangten auch durch die Besetzung der Botschaft die Auslieferung des Schah, der nach Amerika geflüchtet war und so sich der Gerechtigkeit enzog.

Von US-Botschaften, welche die wirkliche Regierung eines Landes darstellen, können auch die lateinamerikanischen Länder ein Lied singen, so viele Regierungen hat die CIA dort gestürzt. Präsident Rafael Correa von Ecuador antwortete im Mai 2012 auf die Frage von Julian Assange: „Was ist die Perspektive aus Sicht Ecuadors auf die Vereinigten Staaten? Wie sehen die Menschen den Einfluss der USA in Südamerika und in Ecuador?“ Correa: „Das einzige Land welches keinen Umsturz erleben kann sind die Vereinigten Staaten selber, weil sie keine US-Botschaft haben.

Auch Deutschland wird von der US-Botschaft regiert. Merkel muss sich die Erlaubnis für alles von dort holen und der Botschafter sagt ihr genau bis wohin sie gehen darf und wo nicht. In Österreich und der Schweiz genau so. Die US-Botschafter mischen sich ständig in die Innenpolitik beider Staaten ein und melden sich wenn ihnen was nicht passt. Wenn nur die geringste Annährung an den Iran erfolgt klingelt sofort das Telefon. "No you can't" heisst es dann.

Der Film „Argo“ stellt die Geschichte völlig auf den Kopf. In Wirklichkeit waren die Iraner die Guten die sich von einer Diktatur befreit hatten und die Amerikaner die Bösen, die diese Diktatur durch einen Putsch eingeführt und aufrecht erhalten haben. Aber wir wissen, Hollywood dient hauptsächlich zur Geschichtsfälschung und zur Erschaffung von Feindbildern. Es soll Hass, Rache und Unfrieden damit unter den Menschen geschürt werden, damit man Kriege führen kann.

Nur, jeder der den Iran bereist wird völlig überrascht sein, wie dieses Bild das uns Hollywood, die Medien und die Politiker dauernd eintrichtern völlig falsch ist. Wie ruhig, freundlich, offenherzig, rücksichtsvoll, hilfsbereit und höchst zivilisiert die Iraner wirklich sind. Wer sie trifft und mit ihnen spricht wird Menschen erleben die nur eines wollen, in Frieden ihre Lebensweise ausüben, ohne Einmischung und Diktat von aussen und ohne noch einen Krieg. Darunter haben sie lange genug gelitten.

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Der freche TED sagte während der Oscar-Präsentation, man muss "Araber" sein, um in Hollywood erfolgreich arbeiten zu können. Abraham Foxman vom ADL protestierte am Montag gegen diese "anti-arabische" Behauptung: