Sonntag, 3. Februar 2013

Der neue US-Aussenminister heisst John Kohn


Hillary Clinton hat sich von ihren Mitarbeitern nach vier Jahren als US-Aussenministerin am Freitag verabschiedet und ihr Nachfolger hat am 1. Februar das Amt angetreten. Auch den Chef des Verteidigungs- ministerium hat Obama neu besetzen müssen, nach dem Leon Panetta nach nur wenigen Monaten im Amt in den Ruhestand geht. Interessant ist der Unterschied wie die beiden designierten Nachfolger vom Senatsausschuss bei der Anhörung zu ihrer Amtsbestätigung behandelt wurden. Clintons Nachfolger wurde innerhalb kürzester Zeit durchgewunken und genehmigt. Chuck Hagel als neuer Chef des Pentagon im Gegensatz ganze 8 Stunden lang auf das heftigste gerillt. Liegt der Unterschied daran, Hagel hat mal gesagt, „Ich bin ein US-Senator, kein Senator für Israel“ mit dem er auf den starken Einfluss der Israel-Lobby auf die Politiker in Washington hinwies und der andere gehört zur „Sippe“ dazu und ist einer von ihnen?

Wenn man die israelischen Medien beobachtet dann fällt einem auf, wie sie jede Person die irgendwie bekannt wird und es zu einer höheren Position schafft genau deren Vergangenheit analysieren, um herauszufinden, ob es sich um einen Freund oder Feind Israels handelt. Beim designierten Verteidigungsminister Chuck Nagel ist man der Meinung, er ist kein Freund und deshalb läuft schon seit Bekanntwerden seiner Nominierung durch Obama eine ganz üble Schmierkampagne gegen ihn in den amerikanischen Medien. Die Israel-Lobby in Washigton versucht alles, um seine Bestätigung durch den Senat zu verhindern. Beim Clinton-Nachfolger ist es ganz anders. Da war man ganz still. Warum?

Es wird nicht nur in Israel die Freund-Feind-Vergangenheit akribisch durchleuchtet, sondern auch der Stammbaum der Person ausgeforscht, um herauszufinden, ob es jüdische Wurzeln gibt. Wenn ja dann wird das ganz stolz verkündet und darauf hingewiesen, „er ist einer von uns“. So geschehen beim neuen Aussenminister John Kerry, der eigentlich John Kohn heisst, weil seine Vorfahren Juden waren und den Familiennamen geändert haben, eine gängige Praxis um die Herkunft zu verschleiern.

Auffallend ist die gleiche Mentalität in Israel wie damals die der Nazis im III. Reich. Dort musste man ab 1933 einen Ahnenpass führen und durch Genealogie herausfinden, ob man keine jüdische Vorfahren bis zur fünften Generation oder Urururgrosseltern hatte, um als „Arier“ zu gelten. In Israel ist es genau umgekehrt, da wird akribisch geforscht ob man doch irgendwie jüdische Vorfahren hat, damit eine „Stammes- zugehörigkeit“ stolz verkündet werden kann. So bei John Kerry geschehen, wo eigentlich jeder bisher glaubte, seine Familie stammt aus Irland, denn einen irischeren Namen wie Kerry gibt es fast nicht. Es ist aber alles nur Täuschung.

Die Webseite „About Judaism“ hat bereits 2004 einen Artikel veröffentlicht worin die ganzen Vorfahren von John Kerry aufgeführt werden. Es ging damals um seine Präsidentschaftskandidatur für die Partei der Demokraten als Gegner von Georg W. Bush und die israelische Webseite wollte darauf hinweisen, Kerry könnte der erste jüdische Präsident der USA werden.

Geschafft hat er es nicht, Bush bekam eine zweite Amtszeit, aber jetzt ist Kerry der neue Aussenminister, auch eine sehr mächtige Position in der US-Regierung und Israel und die Israel-Lobby frohlocken. Deshalb hat er überhaupt keinen Widerstand wegen seiner Nominierung befürchten müssen, obwohl er sich als „Kriegsgegner“ nach seinem Dienst im Vietnamkrieg und anschliessender Studentenzeit betätigt hat. 

Hier die Auflistung der Vorfahren von John Kerry, wie von „About Judaism“ veröffentlicht:

Benedikt Kohn (Urgrossvater)

Benedikt Kohn, der Urgrossvater von John Kerry wurde 1824 in Mähren geboren im heutigen Tschechien und war ein erfolgreicher Braumeister. Nach dem Tod seiner ersten Frau ging er nach Benisch, dem heutigen Horní Benešov und heiratete Mathilde Frankel Kohn. Nach dem Tod von Benedikt 1876 zog Mathilde nach Wien mit ihren Kindern Ida 7, Friedrich 3 und dem Baby Otto. 

Fritz Kohn (Grossvater)

Fritz und Otto waren erfolgreich in ihrem Studium, aber wie andere Juden hatten sie das Gefühl unter dem Antisemitismus zu leiden. Als Konsequenz konvertierten beide Kohn-Brüder zum Katholizismus als Tarnung und 1897 änderte Otto seinen jüdisch klingenden Namen Kohn. Er wählte einen neuen aus in dem er auf einer Landkarte einen Bleistift fallen lies, der auf County Kerry in Irland fiel. 1901 folgte Fritz dem Beispiel seines Bruders und änderte seinen Namen in Frederick Kerry.

Frederick heiratete Ida Loew, eine jüdische Musikerin aus Budapest. Ida war ein Abkömmling von Sinai Loew, ein Bruder von Rabbi Judah Loew, den berühmten Kabbalisten, Philosoph und Talmudisten der als "Maharal von Prag” bekannt war. Einige sagen, er hat die Figur des Golem erfunden. Seine Nachkommen heissen unter anderem Loewy, Loeb, Lowy, Oppenheimer, Pfaelzer und Keim.

Frederick, Ida und ihr erster Sohn Erich wurden alle als Katholiken getauft. Im Jahre 1905 emigrierte die Familie von Wien nach Amerika. Zuerst lebten sie in Chicago und dann fanden sie ihre neue Heimat in Boston. Frederick und Ida hatten noch zwei Kinder die in Amerika geboren wurden, Mildred 1910 und Richard 1915.

Frederick und Ida lebten mit ihren drei Kindern in Brookline, einem Stadtteil von Boston, wo Frederick eine bekannte Person im Schuhhandel wurde und regelmässig die katholische Messe am Sonntag besuchte. Er erzählte niemanden und niemand hat es geahnt, dass seine Familie jüdische Wurzeln hatte. 

1921 im Alter von 48 Jahren ging Frederick Kerry in ein Hotel in Boston und schoss sich eine Kugel in den Kopf. Einige sagen, der Grund waren finanzielle Schwierigkeiten oder eine Depression. Vielleicht war der Übergang von einem tschechischen Juden zu einem irisch amerikanischen Katholiken zu viel für ihn und er konnte die Fassade mit seinen inneren wahren Gefühlen und Glauben nicht mehr verkraften. 

Richard Kerry (Vater)

Richard war 6 Jahre alt als sein Vater Selbstmord beging. Es wird erzählt, er kam über diese Tragödie hinweg in dem er sie ignorierte. Richard besuchte die Phillips Academy, die Yale Universität und die juristische Fakultät von Harvard. Nach dem er im U.S. Army Air Corps diente (Vorläufer der US Air Force), arbeitete Richard für das US-Aussenministerium und dann für den diplomatischen Dienst. 

Er heiratete Rosemary Forbes, die Erbin des Forbes Familienvermögens, welches durch den Handel mit China angehäuft wurde. Richard und Rosemary hatten 4 Kinder: Margery (1941), John (1943), Diana (1947) und Cameron (1950).

Aufgrund des Berufes seines Vaters verbrachte John Kerry einen Grossteil seiner Jugend in Europa. Unter anderem lebte er zwischen 1954 und 1956 abwechselnd in Berlin und in einem Internat (Institut Montana) auf dem Zugerberg in der Schweiz. In dieser Zeit hat er Deutsch gelernt; ein wenig beherrscht er die Sprache immer noch.

Er absolvierte ein Studium der politischen Wissenschaften an der Yale University. Dort wurde John Kerry Mitglied der studentischen Verbindung "Skull & Bones", so wie sein spätere politische Gegner George W. Bush auch. Skull & Bones ist bekannt dafür, einige führende Vertreter in Politik und Wirtschaft hervorgebracht zu haben, darunter drei Präsidenten der USA. Dieser Geheimbund soll den Totenkult pflegen und einer ihrer Trophäen ist der Schädel des Apachen-Häuptlings Geronimo.

John errang im November 1984 einen Sitz im Senat für den Bundesstaat Massachusetts und in den Jahren 1990, 1996, 2002 und 2008 wurde er wiedergewählt. 2004 trat er als Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaft an und verlor gegen Georg W. Bush. 

Seit dem 26. Mai 1995 ist er in zweiter Ehe mit der fünf Jahre älteren Jüdin Teresa Heinz verheiratet, der Witwe von Henry John Heinz III, der Erbe des Ketchupfabrikanten Henry John Heinz. Sie brachte drei Söhne mit in die Ehe. Ihr Vermögen wird auf ungefähr 500 Millionen bis eine Milliarde US-Dollar geschätzt.

Johns jüngere Bruder Cameron, ein prominenter Anwalt in Boston, heiratete eine jüdische Frau und konvertierte 1983 zum Judentum. Dabei dachten alle, die Kerry-Familie sind durch und durch irische Katholiken, denn Boston ist eine Hochburg der irischen Migranten. 

Jetzt ist John Kerry, oder John Kohn, seit 1. Februar 2013 der neue Aussenminister der Vereinigten Staaten.

Diese „Ahnenforschung“ gebe ich wieder, die von der Seite „About Judaism“ veröffentlicht wurde. Interessant ist, die Autorin Lisa Katz beginnt ihren Artikel mit der Überschrift „Fooled you! And you, and you, and you“ oder auf Deutsch „Du, du und du bist getäuscht worden!“

Am Ende schreibt Katz, 1997 hat die ehemalige US-Aussenministerin Madeleine Albright erfahren, alle 4 Grosseltern waren Juden. Geboren wurde sie als Marie Jana Korbelová, Tochter eines tschechoslowakischen Diplomaten, der später Politikprofessor an der Universität Denver wurde und vor dem Einmarsch der Nazis 1939 mit seiner Familie in die USA floh.

Auch Wesley Clark, ehemaliger General der US Army, Oberster Kommandeur der Alliierten Streitkräfte in Europa und Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte im Kosovokrieg verkündete, sein Vater war ein Jude. Im Jahre 2004 bemühte er sich um die US-Präsidentschafts- kandidatur der Demokraten, gab aber nach den mässigen Erfolgen in den Vorwahlen auf.

Katz schreibt, "jetzt (2004) haben Forscher herausgefunden, John Kerry ist in Wirklichkeit John Kohn. Die Geschichte von Kerrys jüdischer Vergangenheit ist von Interesse, weil es die Geschichte vieler europäischen Juden reflektiert, die ihre jüdische Herkunft auf dem Weg nach Amerika ablegten."

Was ist die Einstellung von John Kohn gegenüber Israel und Iran? Er war bisher jedenfalls einer der grössten Pro-Israel Senatoren. Er befürwortet die Stärkung der Partnerschaft zwischen USA und Israel. Er hält es nicht für richtig den Palästinensern in irgendeiner Weise mehr Rechte zu geben, egal ob die UN praktisch Palästina als Staat anerkannt hat. 

Was den Iran betrifft ist er der Meinung, das iranische Nuklearprogramm stellt eine Gefahr für die regionale Stabilität dar. Als Senator stimmte er allen scharfen Sanktionen gegen den Iran zu, die welche Vizepräsident Joe Biden als die härtesten der Geschichte beschreibt. Er meint, eine militärische Aktion ist dann gerechtfertigt, wenn die diplomatischen Bemühungen ausgeschöpft sind. 

Aus dem ehemaligen Gegner des Vietnamkrieges ist nichts übrig- geblieben. Als dekorierter "Kriegsheld" war es wahrscheinlich auch nur Opportunismus gegen den Krieg zu sein, weil es damals Mode war und der politischen Karriere half. Spätestens seit 9/11 sind Drohungen und Kriege das einzige was die politische Klasse in Washington versteht, egal welcher der beiden Parteien sie angehören.

Es ist schon sehr beunruhigend und sollte so für jeden Amerikaner sein, wenn der US-Senat Chuck Hagel über seine Loyalität zu Israel borende Fragen stellt und ob er bereit ist eine harte Haltung gegenüber den Iran einzunehmen? Dabei sollte das einzige Kriterium für das Amt sein, ob ein zukünftige Verteidungsminister loyal zu den Vereinigten Staaten steht und dessen Interessen ganzheitlich vertritt. Aber in Washington ist alles auf den Kopf gestellt. Vorwärts kommt derjeniger der ein höhriger Sklave Israel ist. Ist aber hier in Europa genauso. Wer einem fremden Staat dient kommt ins Amt und ein Patriot hat keine Chance.