
So hat zum Beispiel der Franken in den letzten Tagen um 5 Rappen zugelegt und ist auf 1,25 gestiegen, hat damit den höchsten Stand seit Mai 2011 erreicht. Auch gegenüber dem Dollar stieg der Kurs des Euro: Er hielt sich knapp unter 1,34 Dollar und damit in der Nähe seines Elf-Monatshochs. Das britische Pfund fiel gegen Euro auf ein Zehn-Monatstief von 1,192 gegenüber den Euro. Beim Yen ist es noch krasser. Seit dem Sommer ist die japanische Währung gegenüber den Euro von 94 auf aktuell 120 Yen gestiegen. Dies bedeutet, im internationalen Vergleich werden die Exporte aus dem Euroraum gegenüber allen wichtigen Währungen teuerer und damit weniger attraktiv.
Das Ziel dieses Krieges ist die eigene Währung noch schneller und brutaler zu entwerten als die anderen es tun. Eine Selbstvernichtung die völlig konträr zur eigentlichen Aufgabe der Zentralbanken ist. Die Währungshüter tun alles, nur nicht die Kaufkraft des Gelds das sie hüten erhalten. Durch die Entwertung der eigenen Währungen versucht man die Schuldlast zu reduzieren, die Wirtschaft zu stimulieren und die Exporte anzukurbeln. Den Preis dafür trägt die Bevölkerung durch Inflation.
Die Verteuerung der Produkte und Dienstleitung der Länder in der Eurozone wird den "Exportweltmeister" Deutschland treffen, aber noch viel mehr die sowieso schon am Boden liegenden Südländer. Sie leiden schon lange von einem für sie überbewerteten Euro und müssten dringend um mindestens 30 Prozent abwerten, so wie sie es früher mit eigenen Währung machen konnten. Ein Kursanstieg des Euros ist jetzt ein weiterer Todesstoss für sie. Wann kapieren die Euro-Turbos endlich, die Zwangsjacke der Gemeinschaftswährung für die EU führt zur Vernichtung der Mitgliedsländer.
Frankreich kann diese Teuerung des Euros ebenfalls überhaupt nicht brauchen. Viele Exportfirmen stehen vor der Pleite. Der Wirtschafts- rückgang in der Eurozone wird sich 2013 noch mehr beschleunigen wenn weniger exportiert wird und in einer totalen Depression enden. Die Autoindustrie hat jetzt schon einen massiven Rückgang der Verkaufszahlen und wird nur durch den Export einigermassen am Leben gehalten. Wenn aber die Preise für die Käufer ausserhalb Europas steigen, wird sicher weniger auch dort verkauft. Egal wie, noch mehr Werke werden stillgelegt und Arbeitsplätze verloren gehen.
Wer steckt dahinter? Es sind die Zentralbanken in den USA, Japan und England die meinen sie können mit Gelddrucken einerseits die Megaschulden weginflationieren und anderseits ihr Wirtschaft ankurbeln, in dem sie ihre Währungen abwerten, auf Kosten Europas. China und Brasilien spielen auch mit den Währungskursen und die Schweizer Nationalbank mischt auch in dieser Kursmanipulation kräftig mit und drückt den Eurokurs nach oben. Mit fast einer Halben Billion an Devisen in der Kasse kann man mächtig in diesem "wie mach ich meinen Konkurrenten fertig" Spiel mitmachen. Sieht aus wie wenn die Zentralbanker sich gegen die EZB und den Euro verschworen haben.
Ein weitere Grund für die Euro-Stärke (lach) soll die Ankündigung der Bundesbank (Buba) vom Mittwoch sein, die Goldreserven von der New York Fed und der Banque de France zurück nach Deutschland zu holen. Als Begründung verkündete die Buba, dieser Repatriierung wäre eine "Präventivmassnahme" im Falle eine "Währungskrise" trifft die Europäische Währungsunion. Obwohl Frankfurt versuchte diese Entscheidung kleinzureden, hat sie wie eine Bombe in den Finanzmärkten eingeschlagen. Drückt es doch einen Vertrauensverlust gegenüber den anderen Zentralbanken aus, was wiederum in den Devisenkursen zum Ausdruck kommt.
Ein Witz der in den Märkten die Runde macht ist folgender: Warum greift Frankreich so kriegerisch plötzlich in Mali ein? Damit die Banque de France mit dem Gold von dort der Bundesbank die Goldbarren liefern kann, weil die Tresore in Paris schon lange leer sind.
Interessant ist, Deutschland macht das gleiche wie die "Schurken- staaten" es bereits in den letzen Jahren getan haben. Venezuela, Libyen und der Iran haben auch schon längst ihr Gold nach Hause geholt, weil sie im Falle eines Konflikts nicht erpressbar werden wollen oder die ihnen feindlich gesinnten Länder es einfach beschlagnahmen. Wenn eine Weltkrise kommt ist es besser den Goldschatz im eigenen statt in fremden Besitz zu haben, ist sicher eine kluge Entscheidung.
Mario Draghis EZB ist die Munition praktisch ausgegangen, um gegen die relative Aufwertung des Euro was zu unternehmen. Relativ deswegen, weil alle Fiatwährungen am Fallen sind, nur mache schneller als andere. Der Zins den die EZB für Einlagen zahlt ist bereits bei null Prozent. Um den Euro unattraktiv zu machen und die Spekulanten in andere Währungen zu treiben bliebe nur ein Minuszins und eine noch massivere Ausweitung der Geldmenge übrig. Den Leitzins zu erhöhen mit dem sich die Geschäftsbanken refinanzieren liegt ja nicht drin, denn dann wird die Wirtschaft noch mehr abgewürgt.
Die gleiche Situation hatten wir bereits in der Weltwirtschaftskrise 1928 und 1930 als auch die Industrieländer eine Währungskrieg mit Abwertungen gegeneinander führten und das Gold zu sich holten, um ihre abstürzende Volkswirtschaften zu retten. Jetzt ist sich auch wieder jeder der nächste und nimmt keine Rücksicht auf die "Partner". Wie das am Schluss damals endete und jetzt wahrscheinlich wieder enden wird wissen wir. Die Geschichte wiederholt sich. Aus einem Währungskrieg wurde ein Schiesskrieg.